Diese Saison gab es etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal fand in Skandinavien eine Tour statt. Bisher gab’s für uns nur die Tour de Ski in den Alpenländern. Die Skitour 2020 steht ganz unter dem Motto Miteinander und gut für die Umwelt, also eine „Öko-Tour“.
Start der Tour war in Östersund (SWE) mit einem 10 km Skating Einzel Rennen. Auch wenn meine Platzierung nicht die beste war, war ich wirklich zufrieden, weil ich endlich wieder Spaß am Langlaufen hatte. Nachdem ich lange mit meinem gesundheitlichen und mentalen Zustand gekämpft habe, war es ein Schritt in die richtige Richtung. Wichtig ist, dass man sich an den positiven Dingen orientiert und diese wertschätzt. Man muss aber auch die negativen akzeptieren und an ihnen arbeiten, um besser zu werden.
Das zweite Rennen war ein 10 km Klassik Massenstart und es war ein wirklich besonderes Rennen für mich. Im Sport gibt es ja immer viele Emotionen, ich hatte auf alle Fälle viele verschiedene in nur kurzer Zeit. Es waren wirklich schwere Bedingungen, da bis kurz vorm Start noch sehr starker Regen herrschte. Dieser wurde dann zu Schneefall, was sehr viel Stress für unsere Serviceleute bedeutete. Wir hatten aber wirklich sehr gutes Material und ich konnte gut mit meiner Gruppe mithalten und in der zweiten Runde sogar immer mehr Plätze gut machen. Ich fühlte mich so stark wie schon lange nicht mehr und es machte einfach sehr viel Spaß. Doch dann kam ich leider zu Sturz und das kurz vorm Schluss. Ich brach mir den Stock, da die hinteren Läuferinnen in mich hineinkrachten und musste eine Weile mit nur einem Stock weiterlaufen, bis ich zu der Coachinzone kam. Leider verlor ich die ganzen Plätze und Sekunden, die ich vorher gut gemacht hatte. Ich kämpfte noch jeden Meter bis zum Ziel und musste dann mit den Tränen kämpfen. Trotz des Sturzes war es ein tolles Ergebnis, jedoch mit dem Wissen, dass es noch besser hätte sein können. In diesen Situationen ist es natürlich schwer das Positive zu sehen, aber ich war froh, dass mein Körper wieder in der Lage war alles zu geben und ich ein tolles Rennen lief.
Weiter ging’s dann nach einem Ruhetag mit dem Zug nach Valadalen. Die nächste Etappe und die letze für mich war der heutige Bergsprint in Are. Definitiv der härteste “Sprint” meines Lebens! Aber eine tolle Erfahrung, zumindest jetzt wo mich meine Beine wieder tragen können. Ich bin wirklich zufrieden, dass meine gute Form wieder da ist, mit dem 36. Platz und nur 1.3 Sekunden Rückstand auf die Top30, bin ich nur knapp an der Qualifikation gescheitert. Jetzt geht’s für mich wie geplant nachhause 🇸🇪👋🏼